Liebes Tagebuch,

seit mein Wasser-Stoff-Triptychon die Mühlenstraße schmückt, werde ich häufig gefragt, ob ich, und wenn ja, wie ich das gemacht hätte.

Eigentlich ganz einfach, sofern man die Funktionsweise und insbesondere den Nachfüllmechanismus seines Tackers durchschaut, was bei mir leider nicht der Fall ist.

Mein Mann amüsiert sich königlich über mein Gezeter und findet, dass ich während unseres Studiums in Konstruktionslehre völlig zu Recht durchgefallen bin.

Haha!

Jedenfalls kann mein Tacker eine ganze Weile den Undurchschaubaren mimen und erst als ich mit der dunklen, dunklen Mülltonne drohe, gibt er seine Geheimnisse preis.

Endlich kann ich anfangen, Tapete auf eine Bauplatte zu tackern.

Dann rühre ich Kleister mit einem Schuss Holzleim an und bepinsle damit den Stoff, bis er schön durchgeweicht ist.

Jetzt nur noch auf die Platte knautschen, trocknen lassen – fertig.

Fehlt noch die Botschaft.

Kurz und knackig soll sie sein und vor allem wahr.

Mir fällt nichts Vernünftiges ein und ich träume kurz mal von Strand und Wellen und dem Gefühl von Freiheit, Glück und Geborgenheit, wie man es nur am Meer erleben kann – und irgendwie auch bei uns.